Trumps 8 Bitcoin-Versprechen: Realität oder Wahlkampfrhetorik?

1.75K
Trumps 8 Bitcoin-Versprechen: Realität oder Wahlkampfrhetorik?

Trumps 8 Bitcoin-Versprechen: Genial oder Fantasie?

Der Kontext: Ob man ihn liebt oder hasst, Trump hat Kryptowährungen zu einem zentralen Thema im Wahlkampf 2024 gemacht. Seine jüngste NFT-Rede und sein Auftritt auf der Bitcoin-Konferenz zeigen eine unerwartete Annäherung an Krypto-Wähler. Doch als jemand, der seit acht Jahren Tokenomics studiert, sehe ich klaffende Lücken zwischen politischen Slogans und der Blockchain-Realität.

1. “Alles verbleibende Bitcoin in den USA minen”

Trump will, dass Amerika das Bitcoin-Mining dominiert, um die Energie-Führungsposition zu stärken. Technisch unmöglich. Da nur noch 10 % des BTC global gemined werden müssen, widerspricht eine geografische Konzentration dem Dezentralisierungsprinzip von Nakamoto.

2. 35 Billionen Dollar Schulden mit Krypto tilgen

Sein Kommentar während eines NFT-Events, Krypto zur Schuldentilgung zu nutzen, schlug Wellen. Theoretisch möglich (El Salvador hat es gezeigt), aber Ric Edelman merkt an: “Kein Präsident kann allein einen Krypto-Reservefonds schaffen.” Das wirkt eher wie Aufmerksamkeitshascherei.

3. Strategische Bitcoin-Reserven

Plausibler. Senator Lummis schlug bereits vor, über fünf Jahre 1 Mio. BTC zu erwerben. Doch rechtliche Hürden existieren – viel staatlich gehaltenes Krypto stammt aus Beschlagnahmungen (wie bei Bitfinex). Opfer könnten klagen, wenn ihre Coins verstaatlicht werden.

4. SEC-Chef Gary Gensler sofort entlassen

Der Traum jedes Krypto-Händlers, aber rechtlich heikel. Präsidenten können SEC-Chefs entlassen, aber ohne Grund ein gefährliches Präzedenzurteil setzen. Realistisch? Gensler bleibt, bis Nachfolgeregelungen abgeschlossen sind (12-18 Monate).

5. CBDCs abschaffen

Entspricht der republikanischen Linie. Mehrere GOP-Gesetzesentwürfe lehnen Fed-Digitalwährungen aus Datenschutzgründen ab. Per Executive Order leicht umsetzbar – aber zukünftige Regierungen könnten dies rückgängig machen.

6. Begnadigung von Silk Roads Ulbricht

Politisch riskant, aber verfassungsrechtlich einfach. Präsidenten haben weitreichende Begnadigungsbefugnisse für Bundesverbrechen. Ob dies Kriminalität belohnt oder überzogene Strafen korrigiert, hängt von der Perspektive ab.

Meine professionelle Einschätzung: Auf meinem “Satoshi-Compliance-Index”:

  • Mining-Nationalismus: 210 (anti-ethisch)
  • Schuldenlösung: 310 (theatralisch)
  • SEC-Reform: 610 (möglich mit Zeit)

Das grundlegende Problem? Politiker behandeln Krypto als Wahlkampfkonfetti, statt sich mit seinen philosophischen Grundlagen auseinanderzusetzen.

BlockchainMaven

Likes70.19K Fans1.58K
Opulous