Wenn Nationen Bitcoin horten

Diese Woche gab es eine Wendung wie in einem Finanzthriller: Die französische Europaabgeordnete Sarah Knafo lud Jan3-CEO Samson Mow – den Architekten hinter El Salvadors Bitcoin-Strategie – ein, um über eine “strategische Bitcoin-Reserve” für Frankreich zu diskutieren.

Die Ironie ist nicht zu übersehen Als jemand, der sich an Frankreichs Führungsrolle bei den MiCA-Regulierungen erinnert (oft als übertrieben kritisiert), fühlt es sich an, als würde man Tesla-Händler beim Kauf von Öl-Futures beobachten. Doch die Zahlen sprechen für sich: Frankreichs staatliche Bank Bpifrance investierte gerade 27 Millionen Dollar in lokale Krypto-Projekte, während die Blockchain Group jetzt 1.471 BTC in ihrem Unternehmensschatz hält.

Die makroökonomische Logik hinter Krypto-Reserven

Nach acht Jahren Modellierung von Souveränitätsrisiken sehe ich drei strategische Motive:

1. Währungsabsicherung: Bei einer EZB-Bilanzsumme von 7 Billionen Euro bietet BTC eine asymmetrische Absicherung gegen Euro-Abwertung.
2. Technologische Souveränität: Im Gegensatz zu dollar-dominierten Goldreserven bietet Bitcoin endgültige Abrechnungen außerhalb von SWIFT.
3. First-Mover-Vorteil: Früh adoptierende Nationen könnten die künftige EU-Krypto-Politik beeinflussen.

Der regulatorische Drahtseilakt

Der eigentliche Test kommt, wenn Mows Proof-of-Work-Evangelium auf Pariser Bürokratie trifft. Kann Frankreich vereinen:

• Anti-Geldwäsche-Richtlinien mit Bitcoins erlaubnisfreier Natur?
• Energiewende-Ziele mit PoW-Mining-Debatten?
• EU-fiskalische Einheit mit nationalen Krypto-Strategien?

Meine Prognose? Wir erleben Phase eins der kontinentalen Adoption – erst Diskussionen, dann diskrete Anhäufung, schließlich regulatorische Anpassungen. Erwarten Sie nur keinen Laser-Augen-Tweet von Präsident Macron… noch nicht.